Mein Leben bestimmst du nicht mehr - Digital Detox
Wer kennt die Omnipräsenz des Smartphone nicht.
Neben dem Bett, auf der Couch, beim Einkauf, U-Bahn und auf der Arbeit und wenn du Kinder hast im Teenageralter, kleben sicher deine auch ständig am Handy.
Ich habe nachgeforscht und eine Untersuchung gefunden, die herausfand, dass wir pro Tag durchschnittlich rund 80 Mal – also ungefähr jede 12. Minute – unser Handy entsperren. Es werden rund 2600 Tätigkeiten auf dem Gerät ausgeführt.
Eins ist mir klar, von allein wird das nicht weniger werden. Aber ich wünsche es mir trotzdem, weil es mich nervt, ich mich fremdbestimmt fühle. Tappe voll in die „wie können wir es erreichen, dass Nutzer ihre Zeit gern am Handy verbringen“ Falle.
Nun ja mit Facebook, Instagram, Pinterest, snapchat (snapchat habe ich zum Glück nicht), YouTube und dem Web ist es auch wirklich nicht schwer.
Die Zeit vergeht wie im Flug.
Ich bin absolut kein Gegner davon, im Gegenteil ich liebe es, dass ich soviel nachlesen, erarbeiten und finden kann im Internet.
Jedoch möchte ich diese Routine unterbrechen und mein Leben nicht dadurch bestimmen lassen. Denn ich glaube, ich greife schon reflexhaft zum Handy – beim Warten, zum Einschlafen etc.
Das soll sich ändern!
Neulich saß ich mit meinem Mann und unseren lieben Freunden zusammen. Ich erzählte, dass ich viel zu viel Zeit am Handy verbringen würde und sogar im Bett meine Mails, Facebook, Instagram checke. Auch wenn ich Achtsamkeitstraining unterrichte, macht mich das nicht automatisch zu einer achtsameren Person – ich muss demnach genauso reflektieren und Gewohnheiten ändern J
Unser Freund erzählte uns dann, wie er es schaffte mehr handyfreie Zeit in seinem Leben zu integrieren. Super, dachte ich mir, vielleicht komme auch ich so vom Smartphone weg.
Die Idee war es, (das Rad wird jetzt bestimmt nicht neu erfunden), wieder zum guten alten Radiowecker zu greifen und das Handy abends 1 Stunde vor dem Schlafengehen in einen anderen Raum zu deponieren. Bestenfalls morgens auch nicht sofort in die Hand zu nehmen, sondern erst einmal ruhig wach zu werden.
Ich fühlte sofort, dass ich das will! Und wie es bei mir so ist - ich setze sobald ich kann, neue Ideen sofort in die Tat um - kaufte ich mir am nächsten Tag einen kleinen, süßen, weißen Radiowecker.
Nun werde ich morgens mit Musik geweckt, sie wird von leise ganz langsam immer lauter, aber nicht zu laut. Was mir besonders gefällt, das Licht vom Wecker kann ich komplett ausstellen, so dass mich kein Licht in der Nacht anstrahlt.
Das Handy wurde dankend in unser Büro gelegt. Dort hat es nun sein Ladekabel und einen Platz zum Verweilen.
Es klappte erstaunlich gut, der abendliche Abschied, ich habe wieder richtig viele Seiten in meinem Buch geschafft, yeah.
Am nächsten Morgen hatte ich mir richtig schön Zeit gelassen bis ich aufs Handy geschaut habe. Das tat unglaublich gut. Ich habe den Zeitpunkt bestimmt. Ich bin kein Opfer der Medien. Ich bin mein eigener Herr.
Fazit: Nach fast 1,5 Wochen kann ich sagen, es ist großartig. Ich vermisse mein Handy überhaupt nicht und ich habe das Gefühl, mehr Lebensqualität damit zu haben, denn ich schaue sooo viel weniger auch am Tage auf mein Handy. Ich bin einfach nur begeistert.
Jetzt kann ich im Übrigen auch nicht mehr die Mails an meinem Telefon bearbeiten. Ich habe nun feste Bürozeiten.
Bei WhatsApp sehe ich keine angekommenen Nachrichten mehr. Ich muss dafür erst WhatsApp öffnen.
Töne von Push Mitteilungen habe ich sowieso aus.
Ich habe im Internet noch ein wenig recherchiert und noch mehr Tipps gefunden, wie wir mehr Smartphone-freie-Zeit erleben können:
- Nimm dir selbst den Druck, sofort zu antworten. Es ist okay, wenn du dich erst Stunden später zurückmeldest. Warum sollte es das nicht sein?
- Richte dir unbedingt smartphonefreie Zeit ein. Entweder beim Schlafen oder Einkaufen, auf der Arbeit etc. Pack es so weg, dass es nicht griffbereit ist.
- Es gibt sogenannte Digital-Detox-Apps. Sie sollen dir bewusst machen, wie oft du am Tag und wofür du dein Handy zückst.
Das trägt doch auch schon zur Erkenntnis bei, was bekanntlich ja der erste Schritt zur Besserung ist.
Lasse es auf jeden Fall nicht in Stress ausarten, probiere einfach aus, was für dich passt, womit du dich wohl fühlst und womit nicht.
Im Zweifelsfalle machst du einfach weiter wie bisher. Mein Weg muss nicht dein Weg sein – denn du bestimmst selbst, was gut für dich ist!
Alles Liebe Mira